Feinstaub: Temporeduktion in Agglomerationen

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RMN
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Feinstaub: Temporeduktion in Agglomerationen

Post by RMN »

Bis jetzt haben folgende Kantone Tempo 80 beschlossen:
Uri, Niedwalden, Obwalden, Luzern, Zug, Schwyz, Bern, Aargau, Beide Basel, Solothurn, Zürich
Bern, 02.02.2006 (UVEK) - Temporeduktionen führen nur dann kurzfristig zu tieferen Feinstaubbelastungen, wenn sie in Agglomerationen flächendeckend auf sämtlichen Strassen erlassen werden. Derartige Geschwindigkeitsreduktionen liegen in der Kompetenz der Kantone: für Gemeinde- und Kantonsstrassen können sie Reduktionen für unbeschränkte Zeit erlassen (der Bund hat hier keine Kompetenz), auf Nationalstrassen für eine Dauer von acht Tagen. Bundespräsident Leuenberger will die Kantone unterstützen, indem er Verlängerungen von Temporeduktionen auf Nationalstrassen unbürokratisch erteilt. Zur Lösung des Feinstaubproblems sind nebst kurzfristigen Aktionen in erster Linie langfristige angelegte Massnahmen nötig, wie sie vom UVEK am 16. Januar vorgestellt wurden.

Selbst wenn in der Schweiz von heute auf morgen alle Feinstaubquellen wie Verkehr, Industrie, Heizungen, etc. verschwinden würden, sänke die aktuell sehr hohe Feinstaubbelastung erst innerhalb etwa einer Woche auf den Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm. Dies zeige deutlich, sagte Bundespräsident Moritz Leuenberger an einer Medienkonferenz, wie eng der kurzfristige Handlungsspielraum sei. Kurzfristige Massnahmen könnten nur lindern, aber nicht heilen.

Für die Forderung nach Geschwindigkeitsbeschränkungen zeigte Leuenberger Verständnis. Er wies jedoch darauf hin, dass solche Massnahmen ihre Wirkung nur entfalten können, wenn sie in den Agglomerationen gleichzeitig auf Gemeinde-, Kantons- und Nationalstrassen eingeführt werden. Die Kantone haben die Kompetenz, solche Einschränkungen auf Nationalstrassen für acht Tage zu erlassen, für das übrige Strassennetz für unbeschränkte Zeit. Leuenberger stellte den Kantonen in Aussicht, die nötige Verlängerung für Reduktionen auf Nationalstrassen unbürokratisch zu erteilen. Der Bund kann nur auf Nationalstrassen Temporeduktionen erlassen.

Kriterien für gezielte Fahrverbote ab nächsten Winter bereit

Wirkungsvoller wären selektive Fahrverbote für Fahrzeuge mit besonders hohem Dieselrussausstoss wie Dieselpersonenwagen ohne Partikelfilter. Die dazu nötigen Grundlagen erarbeitet das UVEK zurzeit im Rahmen des Aktionsplans Feinstaub, den Moritz Leuenberger am 16. Januar vorgestellt hat. Leuenberger stellte in Aussicht, den hierzu nötigen Kriterienkatalog zur Erkennung energieeffizienter und emissionsarmer Personenwagen bis im nächsten Winter parat zu haben; dieser wird es den Vollzugsbehörden ermöglichen, allfällige Verbote für bestimmte Fahrzeugkategorien zu vollziehen.

Im Rahmen des Aktionsplan ist unter anderem auch ein Obligatorium für Partikelfilter bei Personenwagen geplant. Bundespräsident Leuenberger wird diesen Vorschlag demnächst dem Gesamtbundesrat unterbreiten. Der Aktionsplan zielt insbesondere auf den besonders gefährlichen Feinstaub-Teil ab, den krebserregenden Dieselruss, sowie den Feinstaub- und Russausstoss von Holzfeuerungen.

Nebst der Empfehlung an die Kantone, Geschwindigkeitsbeschränkungen in besonders belasteten Gebieten (Agglomerationen) auf dem ganzen Strassennetz zu verfügen, ruft das UVEK Private dazu auf, in der jetzigen Situation auf unnötige Autofahrten und Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter zu verzichten und den öffentlichen Verkehr zu benutzen. Zudem sollten im Freien keine Feuer entfacht oder Abfälle verbrannt werden.
Quelle: http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/de/2794
autobahnen
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Autostrasse auch 80km/h???

Post by autobahnen »

Hallo zusammen,
wurde auch auf der Autostrasse das Tempo von 100km/h auf 80km/h reduziert?
Mit freundlichen Grüssen

PS: Bitte um schnelle Antwort
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RMN
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Re: Autostrasse auch 80km/h???

Post by RMN »

autobahnen wrote:Hallo zusammen,
wurde auch auf der Autostrasse das Tempo von 100km/h auf 80km/h reduziert?
Mit freundlichen Grüssen

PS: Bitte um schnelle Antwort
->Rasche Antwort :-)

Ja auch auf den Autostrassen.

Medienmitteilung des Kanton ZH:
http://www.sk.zh.ch/content/internet/sk ... nstau.html
Feinstaub:
Tempo 80 auf Autobahnen und Autostrassen im ganzen Mittelland

Der Regierungsrat beschränkt die Höchstgeschwindigkeit auf Zürcher Autobahnen und Autostrassen ab sofort auf 80 Kilometer pro Stunde. Die Massnahme wird, wenn sie nicht mehr angezeigt ist, koordiniert mit den anderen Kantonen wieder aufgehoben.

Der Regierungsrat hat beschlossen, ab sofort die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen und Autostrassen auf 80 Kilometer pro Stunde zu beschränken. Er vollzieht damit den Schulterschluss mit den Kantonen Uri, Ob- und Nidwalden, Luzern, Schwyz, Zug, Aargau, Basel-Land, Solothurn und Bern, welche heute die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen beschlossen haben. Damit gilt auf den grossen Hauptverkehrsachsen des Autobahnnetzes durchgehend eine Tempobeschränkung auf 80 Kilometer pro Stunde.

Die Baudirektion wurde beauftragt, begleitende Schadstoff-Messungen entlang von Autobahnen und Ausweichstrecken vorzunehmen.

Aufhebung der Tempobeschränkung koordiniert mit anderen Kantonen

Die Massnahme wird in Absprache mit anderen Kantonen wieder aufgehoben, sobald die Feinstaubbelastung markant gesunken ist. Die Temporeduktion im Kanton Zürich senkt die Verkehrsemissionen um drei bis fünf Prozent. In stark verkehrsbelasteten Gebieten kann eine grössere Reduktion der Luftbelastung erzielt werden.

Die weiterhin sehr grosse Feinstaubbelastung hat die Kantone dazu bewogen, die Tempobeschränkung als eine der wenigen sofort umsetzbaren Massnahmen zu ergreifen. Mit dieser Temporeduktion wird die Feinstaubbelastung zwar nicht markant reduziert, aber der weitere Anstieg kann gebremst werden, bis ein Wetterumschwung die Luftsituation entspannt. Beim Feinstaub ist der Russ aus Dieselmotoren mengenmässig eher unbedeutend, für die Gesundheit aber bildet er den weitaus gefährlichsten Teil des Feinstaubes.

Bisherige Massnahme gegen Feinstaub

Bei eigenen Fahrzeugbeschaffungen und bei Bauprojekten verlangte die Baudirektion bereits bisher, dass die Fahrzeuge und Baumaschinen mit Partikelfiltern ausgerüstet sind. 75 Prozent der Busse des Zürcher Verkehrsverbundes fahren zudem mit Partikelfilter. Zudem wird die Information über den aktuellen Luftzustand aktiv der Öffentlichkeit vermittelt.
IQ[]
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Post by IQ[] »

The exhaust of a car with 100 km/h in the 5th gear is the same as 80km/h in the 4th gear. Even with 80km/h in 5th gear will not give a real difference in exhaust. The industry is the biggest polluter, so I don't know what they expect from this reduction of the speed.
Christiaan
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Merlin
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ça ne sert à rien

Post by Merlin »

Réduire la vitesse sur les autoroutes ne sert strictement à rien.

ça ne réduit pas la pollution, de plus, plus on va lentement plus un véhicule reste le moteur en marche, donc plus de nuissances.

Pour les particules fines (PM10), ce sont surtout l'industrie, le chauffage, brûler du bois et les moteurs diesel sans filtres à particules qui sont les principaux responsables.

Il faudrait déjà rendre obligatoire le filtre à particules sur toutes les voitures neuves, que l'armée installe des filtres à particules sur ces véhicules (environ 16'000), ce serait des mesures plus efficaces.

La météo joue également un rôle cette fois-ci, le stratus qui stagne empêche l'air de circuler.

Et que nos politiques arrêtent une fois pour toute de se prendre pour les sauveurs de la planète car ils sont pitoyables. Si vraiment ils veulent faire quelque chose, qu'ils aillent prêcher dans des pays comme l'Inde ou la Chine ou la protection de l'environnement est quasiment inconnue. Mais non, c'est pas intéressant pour eux ça :evil:
Marcel Monterie
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Post by Marcel Monterie »

Automobilisten respektieren Tempo 80 weitgehend

Tempo 80 auf Autobahnen in elf Schweizer Kantonen ist von den Automobilisten weitgehend respektiert worden. Dies ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur SDA bei mehreren Kantonspolizeien. [sda] - Beobachtungsfahrten auf dem Zürcher Autobahnnetz hätten ergeben, dass Tempo 80 grundsätzlich eingehalten wurde, hiess es bei der Kantonspolizei Zürich. Am frühen Sonntagmorgen musste allerdings auf der A3 ein 68-Jähriger gebüsst werden, der mit 124 km/h ein gut beschriftetes Polizeiauto überholt hatte.

Auch auf den betroffenen Autobahnabschnitten im Kanton Bern wurde die Reduzierung der Tempolimite "im Grossen und Ganzen" eingehalten, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage sagte. Messungen in der Umgebung von Bern hätten bei 5000 Fahrzeugen eine Übertretungsquote von rund 10 Prozent ergeben.

Unterschiedliche Beobachtungen machte die Polizei im Kanton Basel-Landschaft. Die Schweizer hätten sich "sehr gut" daran gehalten, die Ausländer "nur teilweise", sagte Barbara Umiker von der Baselbieter Justiz-, Polizei- und Militärdirektion (JPMD).

Sowohl im Kanton Solothurn, als auch im Kanton Basel-Landschaft mussten die fest entlang der Autobahn installierten Radaranlagen auf Tempo 80 umgestellt werden. Die Solothurner Anlagen konnten von der Zentrale aus neu auf Tempo 80 scharf geschaltet werden, im Baselbiet mussten die Kästen vor Ort neu justiert werden.

Die tiefere Tempolimite werde auf den Autobahnen im Kanton Aargau gut eingehalten, sagte Beat Meyer von der Verkehrsleitzenrale. Wahrscheinlich habe es aber ein paar Übertretungen mehr gegeben als normalerweise. Generell lasse sich auf den Überwachungsmonitoren beobachten, dass der Verkehr langsamer rolle.

Auch im Kanton Luzern wird das neue Temporegime gut eingehalten, wie Beat Hensler, Kommandant der Kantonspolizei, sagte. Patrouillen hätten nicht mehr Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt als normalerweise. Aufgefallen sei aber, dass Lastwagen stärker auffuhren. Deshalb seien auch vermehrt Reklamationen von Autofahrern eingegangen.

Die Feinstaub-Werte sanken im Verlaufe des Samstags in den meisten Messstationen leicht nach unten, verblieben aber zum grossen Teil weit über dem Grenzwert. Am Sonntag bewegten sie sich nach Angaben des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) in der gleichen Grössenordnung.
RoadTrip
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Gute Idee!

Post by RoadTrip »

Ich finde die Temporeduktion auf 80 km/h gut!

Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass diese Massnahme auf die Feinstaubkonzentration eine grosse Auswirkung hat, sie macht jedoch den privaten Motorverkehr unattraktiver und veranlasst hoffentlich viele Leute dazu, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen.
Danny
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Post by Danny »

Ich möchte hier mal behaupten, dass wenn man den Öffentlichen Verkehr verboten hätte für ein paar Tage mehr Feinstaub reduziert worden wäre als durch Tempo 80 !!
  • - SBB erzeugt Feinstaub beim Gleisabrieb und beim Bremsen; Rangierlokomotiven, Gleismaschinen usw. blasen alle ungefilterte Dieselabgase in die Umwelt
    - Die Mehrzahl der öffentlichen Busse haben keine Dieselfilter, fahren aber Tag und Nacht fast ununterbrochen und verpesten die Luft auch in den Quartieren (Auto AG Rothenburg, Rottal AG, Postauto AG haben so gut wie keine Filterbusse)
    - Schei..-Lastwagen fahren eh nur 80 oder 90, kein Unterschied
    - Die Armee hat rund 15000 Fahrzeuge, die meisten dieselbetrieben, 99.99% ohne Filter. (Leopard 2, Verbrauch 500-700 l Diesel/100km im Gelände; Schüpa 2000, 160 l/100km), keines dieser Fahrzeuge fährt je mal gross schneller als 80
    - Traktoren (die fahren auch im Winter, ist mir fast jeden Tag einer im Weg), Forstfahrzeuge, Pistenbullys, Kursschiffe etc. verpesten weiterhin frisch fröhlich die Luft, die fahren kaum halb so schnell
Der Rest des Feinstaubes wird durch Holzöfen, Ölöfen, Generatoren, Kehrichtverbrennung und die Industrie erzeugt, aus der Verbrennung von Benzin stammt gerade mal 1%.

Leider scheinst Du genauso zur manipulierbaren Masse zu gehören wie ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung, die alles glauben kaum wird's im Radio und im Fernsehen erzählt. Dann schreiben es noch die Zeitungen ab und schon gilt es als Allgemeinwissen. Ein bisschen Schaumschlägerei, und schon ist vergessen dass die Politik von A-Z versagt hat. Aber eben, es gibt Dinge, die glaubt man halt gerne wenn es in die politische Agenda passt.


Übrigens: Gemäss einer Meldung von heute hat eine westschweizer Nichtraucherorganisation Feinstaubmessungen in mehreren Genfer Diskotheken und Clubs gemacht. Resultat: Feinstaubbelastungen von rund 1'000 Mikrogramm/m3. Das ist 5 mal mehr als die Extremwerte von letzter Woche...

Aber eben, Bus fahren, das bringt's doch, gell, und darauf rauchen wir noch eine, oder zwei, oder drei ....
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RMN
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Post by RMN »

Zum Glück sind die Tempo 80 Zeiten nun wieder vorbei.
Bin am Montag da fast eingepennt im Auto.
Denke auch nicht dass es etwas gebracht hat höchstens mehr Platz auf der Autobahn :-)
Intressant war auch die Feinstaubbelastung von den Messstellen zu Verfolgen.
Hier am Beispiel Wallisellen.
http://www.ostluft.ch/messdaten/rueckbl ... roesse=NO2
Als Tempo 80 beschlossen wurde waren die Werte schon wieder einiges zurückgegangen. Intressant war auch sobald es etwas wärmer wurde gingen auch die Feinstaubwerte zurück.
Weitere Messstellen der Ostschweiz und Zürich.
http://www.ostluft.ch

Denke man darf bei der Feinstaubthematik auch nicht vergessen dass die Natur selber auch schon sehr viel Feinstaub produziert.
Ich will ja nicht wiessen wieviel Feinstaub früher in der Luft war bevor dies gemessen wurde.
Danny
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Post by Danny »

Feinstaub hat einfach mit benzinbetriebenen Fahrzeugen so gut wie nichts zu tun, und das wenige entsteht auch ob jetzt 80 oder 120 gefahren wird.

Hab mir allen Ernstes überlegt ein Hybridfahrzeug zu kaufen (Toyota Prius) da ich unter anderem weiterhin steigende Benzinpreise und allenfalls Lieferengpässe für die nächsten Jahre erwarte. Da ich aber offenbar als Autofahrer sowieso kollektiv abgestraft werde, ob schuldig oder unschuldig, sehe ich nicht mehr ein wieso ich diese Idee weiterverfolgen sollte.

Dachte übrigens ich hätte bei meiner Auflistung oben nun wirklich an alle Verschmutzer gedacht. Mittlerweile ist mir aufgefallen dass ich sämtliche Baumaschienen und übrigen landwirtschaftlichen Fahrzeuge vergessen habe.

Bleifrei-Benzin und Katalysatoren haben aus PWs eines der säubersten Strassenfahrzeuge gemacht, aber gewisse Leute wollen das einfach nicht wahrhaben. Am geilsten finde ich die, die auf's Auto verzichten und statt dessen mit dem Roller in die Stadt fahren (ein Roller mit Zweitaktmotor stösst soviel Abgase aus wie 160-180(!) PWs mit Kat, Katpflicht für Roller wurde komplett verschlafen).
Warte nur bis im Sommer wieder die Ozonwerte steigen, dann geht das ganze Theater wieder von vorne los. Dann führt man im Tessin wieder schnell Tempo 80 ein obwohl schon lange wissenschaftlich bewiesen ist dass der ganze Dreck dort aus der Poebene (Agglo Mailand) stammt. Aber eben, man muss ja irgend etwas machen...

Manchmal könnte man wirklich meinen man sei von Idioten umgeben. Dann wundern sich die Leute wieder dass das Vertrauen in die Politik sinkt ... :roll:

Deshalb:

- sofortige Filterpflicht für ALLE Diesel-Neufahrzeuge
- Strafsteuern für filterlose Fahrzeuge (oder Feinstaubabgabe auf Dieseltreibstoff und Steuerbonus für Fahrzeuge mit Partikelfilter)
- sämtliche Fahrzeuge des Bundes und des ÖV müssen innert Jahresfrist nachgerüstet oder ausrangiert werden (wird das Geld mal für was sinnvolles verpulvert)
- Katpflicht für Roller
- Abgastest: Erhöhte Messung bei 4-5000 Touren, nicht bei 2000 (gewisse Kleinwagen werden bei dabei zu reinen Dreckschleudern)
- Privilegien für Hybridfahrzeuge (z.B. Gratisparken in Innenstädten, die USA machen es mal wieder vor)
- Filterpflicht für Grossholzfeueranlagen, schärfere Kontrollen von Cheminées durch Kaminfeger, Verbot der Verbrennung von Forstabfällen


Habe einfach keinen Bock mehr, dauernd für andere den Kopf hinhalten zu müssen
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Post by RoadTrip »

Danny wrote:Ich möchte hier mal behaupten, dass wenn man den Öffentlichen Verkehr verboten hätte für ein paar Tage mehr Feinstaub reduziert worden wäre als durch Tempo 80 !!
Hätte man den öV verboten, wären alle mit dem PW unterwegs gewesen, was ökologisch und auch ökonomisch sicher nicht sinnvoll gewesen wäre (mehr Fahrzeuge auf der Strasse, grössere Schadstoffbelastung und sicher auch mehr Stau). Ich behaupte mal, dass die Feinstaub-Belastung durch den öffentlichen Verkehr pro reisende Person kleiner ist als die Belastung durch den privaten Verkehr.

Deine geforderten Massnahmen finde ich sehr gut, nur bringen diese nicht so viel, wenn die Schweiz sie im alleingang einführt. Wir könnten jedoch eine Vorreiter-Rolle spielen und nicht erst auf die Einführung in der EU warten. Ich finde z.B. auch den Vorschlag interessant, Diesel-Fahrzeuge ohne Partikel-Filter speziell zu markieren, damit diese in Ausnahmesituationen ein Fahrverbot erhielten bzw. nur diese von Tempo-Reduktionen betroffen wären.

Ich musste am "80-er-Montag" mit dem Auto (kein Diesel) von Bern nach Altdorf fahren und hatte zwar 1,5 mal länger als normal, die Fahrt war jedoch viel entspannter.
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Post by svx_biker »

Die ganzen Aktionen zur Reduktion von Feinstaub waren - genau wie beim Ozon - nutzlos, überstürzt und weitgehend sinnlos!

Warum?
1. Die Belastungen steigen abhängig vom Wetter.
2. Die Grenzwerte sind unsinnig!
Beim Ozon können die "natürlichen" Emissionen (also ohne Verkehr) schon mal höher sein als die Grenzwerte. Das Gleiche dürfte beim Feinstaub der Fall sein.
Markus
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Post by Markus »

Diese Aktionen als sinnlos zu bezeichnen ist sicher falsch. Auch wenn sie messbar nichts bis wenig gebracht haben, so haben sie doch wieder einmal das Verständnis für den Umweltschutz in breiten Kreisen geweckt. Und dieses ist notwendig, wenn man dereinst (hoffentlich bald) echte messbare Resultate erzielen will.

Gruss
Markus
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Skandalöse Auswertung der Tempo 80 Anordnung

Post by RMN »

Skandalöse Auswertung der Tempo 80 Anordnung
Bern, den 20. April 2006
Die Auswertung der anfangs Februar verfügten Tempo 80-Beschränkung auf Autobahnen durch die Kantone Zürich und Bern ist skandalös. Wie der Bund vertritt der TCS die Auffassung, dass Tempo 80 zur Bekämpfung des Feinstaubs eine wirkungslose Massnahme ist. Der TCS setzt auf wirksame Massnahmen an der Quelle zur Bekämpfung des Feinstaubs. Er erwartet von den politischen Behörden, dass sie sich von dieser manipulierten Auswertung distanzieren. Von den Kantonen verlangt der TCS, dass sie künftig auf wirkungslose Tempoabsenkungen auf Autobahnen verzichten.
Die in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Kantone Bern und Zürich am 12. April 2006 publizierten Ergebnisse bezüglich die Auswirkungen der anfangs Februar angeordneten Tempo 80-Limite zwecks Feinstaubreduktion halten keiner näheren Überprüfung stand. Die vorgenommene Analyse ist irreführend. Durch den Beizug anderer Messstandorte wird deutlich, dass Tempo 80 keine Verbesserung gebracht hat. Zieht man z. B. die PM10-Werte der Messstationen Altdorf und Erstfeld heran, sieht man deutlich, dass die Feinstaubbelastung trotz Tempo 80-Limite zugenommen und nicht abgenommen hat. Die Schwankungen der Messwerte an den autobahnnahen wie auch an den weiter entfernten Messstationen beweisen, dass in unmittelbarer Nähe der Autobahn zwar eine Reduktion der PM10-Belastung nachgewiesen werden konnte, diese aber in Siedlungsgebieten nachweislich ohne Wirkung geblieben ist. Hätte man korrekterweise zusätzliche Werte mit in die Gesamtanalyse mit einbezogen, so hätte man klar gesehen, dass die PM10-Belastung trotz Tempo 80 zeitweise anstieg und nicht etwa abnahm. Unten stehende Messwerte belegen obige Aussagen.

Die Ergebnisse der Untersuchung des Kantons Zürich belegen, dass eine Temporeduktion auf 80 km/h auf den schweizer Autobahnen keinen Beitrag zu generellen Absenkung der Feinstaubbelastung leisten kann. Von Bundespräsident Leuenberger bzw. von seinen Fachleuten wurde dies bereits vorausgesagt.

Der TCS setzt sich für die Bekämpfung der Schadstoffentwicklung an der Quelle ein. Überstürzte, wirkungslose Massnahmen zur PM10-Reduktion, wie Tempolimiten, sind künftig zu unterlassen. Am 4. April 2006 hat der TCS mit der Forderung nach einem zusätzlichen Grenzwert (z.B. PM2.5) deutlich signalisiert, dass er auf eine nachhaltige Lösung der Feinstaubproblematik Wert legt.

(Siehe auch Tabelle: PM10-Tagesmittelwerte Zentralschweiz, Zürich und Ostschweiz 20. Jan. bis 10. Feb. 2006)
Quelle:
http://www.tcs.ch
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Chrizz
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Post by Chrizz »

In die Niederlände kommt nur 6 prozent von feinstaub von straßenverkehr. Das meiste kommt von gras und meer und industrie.

Hier haben 80km-zones auf autobahnen nur ein schlechtere luftqualität gemacht durch viele und längere staus.
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