A16 Tunnel de Moutier

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A16 Tunnel de Moutier

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Tunnel de Moutier: Bauen unter äusserst schwierigen Bedingungen (04.04.2005)

aid. Trotz der schwierigen Geologie geht der Bau des Tunnels de Moutier an der A16 voran. Seit dem vergangenen Herbst wurden unter aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen mehrere Hundert Meter herausgebrochen. Die geologiebedingten Mehrkosten werden voraussichtlich bei 158 Millionen Franken oder sogar darüber liegen.

Die bernische Baudirektorin, Regierungspräsidentin Barbara Egger-Jenzer, informierte heute (04.04.05) an einer Medienkonferenz in Moutier über den Stand der Arbeiten am Tunnel de Moutier. Vor zwei Jahren sind beim Bau des 1,2 Kilometer langen Tunnels an der Nationalstrasse A16 Transjurane Schwierigkeiten aufgetreten: Die Tunnelbohrmaschine ist in einer der beiden Röhren auf eine geologische Störzone aufgefahren. Der Kanton Bern hat daraufhin weitere Sondierbohrungen durchführen lassen. Diese haben gezeigt – wie an der Medienkonferenz vom Juni 2004 erwähnt -, dass noch weitere und schwierigere Störzonen zu erwarten sind und dass mit einem Mehraufwand von 124 bis 158 Millionen Franken gegenüber den Kosten des Ausführungsprojekts zu rechnen ist. Als mögliche Sparvariante prüften Bund und Kanton den vorläufigen Verzicht auf eine der beiden Röhren. Angesichts des geringen Sparpotenzials wurde diese Variante verworfen.

Eingehende zusätzliche geologische Untersuchungen im Herbst 2004 haben den ersten Befund bestätigt: Beide Tunnelröhren führen durch eine grössere geologische Störzone, in der das Gestein sehr brüchig und stark wasserführend ist. Auf Grund der neuen Erkenntnisse hat der Kanton das Bauprojekt angepasst. In der talseitigen Röhre soll primär konventionell ausgebrochen werden und die Tunnelbohrmaschine nur noch zum Teil-Einsatz kommen. Die bergseitige Röhre soll ohne die Tunnelbohrmaschine im konventionellen Verfahren erstellt werden.

Seit dem vergangenen Herbst wurden von Norden her in der talseitigen Röhre rund 150 Meter und in der bergseitigen Röhre und 90 Meter im Kalottenvortrieb ausgebrochen. Im Süden beträgt der Fortschritt in der talseitigen Röhre rund 200 Meter und in der bergseitigen rund 300 Meter. Zudem wurde der im Projekt ohnehin vorgesehene Verbindungsstollen von der bergseitigen zur talseitigen Röhre erstellt. So ist es möglich, zur stillstehenden Tunnelbohrmaschine vorzustossen. Die Ausbruchsarbeiten werden unter dem Schutz des Rohrschirms ausgeführt und sind äusserst aufwändig. Die Bauleute kommen pro Tag nur rund einen Meter weiter in den Berg.

Die geänderte Ausgangslage hat den Kanton veranlasst, beim Baukonsortium eine Nachtragsofferte zu verlangen. Die neue Offerte liegt vor und wird zurzeit im kantonalen Tiefbauamt geprüft. Es zeichnet sich ab, dass die geologiebedingten Mehrkosten am oberen Limit von 158 Millionen Franken oder sogar darüber liegen werden. Die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion hat umgehend reagiert und offene Linienführungen geprüft und mit dem Bund diskutiert. Aus Umweltschutzgründen ist heute wie auch damals eine offene Linienführung keine realisierbare Alternative. Bei einem so weit fortgeschrittenen Projekt kommt für das Bundesamt für Strassen eine Änderung der Linienführung nicht in Frage.

Ein Experte soll zudem die Risikoverteilung zwischen der Bauherrschaft und den beteiligten Unternehmen klären.
Quelle:
http://www.be.ch/aktuell/default.aspx?a ... mmid=16255
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